Gute Zeiten - Schlechte Zeiten |
Prof. Dr. Wiedemann |
keine Frage, auf die er nicht antwortet, er hörte alles - er beantwortet selbst die unverständlichsten Fragen (Andi)
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Steph |
bei ihr haben die Vögel aufgrund der Zwitscherns eine höhere Körpertemperatur als der Mensch!? |
Claire |
sie versteht es, nichts zu verstehen |
Andy |
Was meinst Du damit? |
Hassan |
der Kurswichtigste (Geschäftstermine um 9 Uhr per Handy) |
Maike |
sie lernt grundsätzlich zu viel, weiß aber (fast) alles. Und hat (fast) alle Bücher zu (fast) allen Themen |
Giovanni |
ohne Linder ist er verloren |
An jedem Mittwochmorgen trafen sich 17 Bio-"Verrückt"e vor dem Biosaal und
warten auf Prof. Dr. Wiedemann, der auch prompt mit einem süffisanten
Lächeln an uns vorüberschritt. Wir folgten ein wenig verunsichert? nervös?
panisch?, wie auch immer - wir folgten - und das in jeder Beziehung. Prof.
Dr. Wiedemann überschüttete uns mit Fachvokabular und enormen Fachwissen.
Man spürte seine Aura bis in die letzte Bank und merkte, daß man in diesem
Kurs nicht (so wie bei Frau Kiefer) Punkte abzocken konnte. Prof. Dr.
Wiedemann verstand es aber auch, Spaß! in seine Klausuren zu packen, wie das
lustige Chromosomenschnipseln und aufkleben (macht er heute auch nicht mehr)
und seinen Ankreuztest in der zweiten Klausur.
Im zweiten Halbjahr versuchte Prof. Dr. Wiedemann uns die praktischen
Tätigkeiten eines Biologen näher zu bringen. Wir durften Mehlwürmer
sezieren. Das war lustig: Wir schlitzten mit einem Skalpell dem Wurm den
Kopf ab und drückten seine weiß glänzenden, schleimig aussehenden
Speicheldrüsen heraus, um sie unter dem Mikroskop zu betrachten. Steph fand
diese Arbeit besonders interessant, die Trennung von den Würmern fand sie
überhaupt nicht schwer. Und schwupps - war sie eine Stunde auf dem Klo
verschollen - verständlich, oder? Überhaupt war Steph diejenige, die Prof.
Dr. Wiedemann vom Staunen über Entsetzen bis zur Weißglut trieb. Sie empfand
den Unterricht nur als bloße "Beschäftigungstherapie" (Wiedemann hörte diese
Bemerkung trotz Flüstern und dreireihiger Entfernung, was für sein
Ruhepotential eine sehr schnelle Umsetzung ins Aktionspotential bewirkte -
Anfragen bitte an Prof. Dr. Wiedemann).
Man konnte zusehen, wie schnell sich das Fachwissen auf die Schüler
übertrug: Giovanni wußte nach kürzester Zeit, daß Tau, nicht das Seil,
sondern Wasser auf Blättern ist und Tobias erkannte in einem Geistesblitz im
Karibu eine Seekuh (Karibu ist ein Rentier!). Prof. Dr. Wiedemann verstand
es auch, die verschiedensten Arten der Artvermehrung näherzubringen. So
erhält man mehrere Strudelwürmer bei Ausdrücken eines Strudelwurmes durch
ein Sieb (Anfragen an Prof. Dr. Wiedemann). Während alle froh waren, wenn es
zur Pause gongte, war Maike anders gepolt - auch in der Pause konnte sie von
Biologie nicht genug bekommen und hatte fachspezifische
2-Personenkonferenzen mit dem Prof.
Andi war von anderer Natur. Er stellte im Unterricht so komplizierte Fragen,
daß der Kurs inklusive Wiedemann nichts verstand und erst durch einige Zeit
der Besinnung Andis Gedankengänge erraten konnte. Ene besondere Überraschung
war die Abi-Probeklausur. Prof. Dr. Wiedemann empfand die Arbeit als einfach
(schon vor allem weil Frau Kiefer die gleiche Arbeit schreiben ließ). Der
Kurs (außer Maike) war aber anderer Meinung. So führten uns die Wildenten
und Rotkehlchen Zuckerspiegel und Menstruationszyklus auf gefährliche Wege.
Während der Klausur suchten viele die Nähe ihres Lehrkörpers (neue
Schreibweise: Leerkörper?!), um ihn mit Fragen zu verführen und doch blieb
Wiedemann hart und beantwortete nur wenig.
Aber: Wir haben was gelernt! Wenn man sich nicht zu dumm anstellt (Claire
und Steph), kann man jede Menge Interessantes erfahren und er gestaltete den
Unterricht so, daß einem die Stunden nicht langweilig wurden.
Vielen Dank für die schöne Zeit und die Geduld mit der Steph.
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