Mathe-GK bei Frau Thomas-Nonne |
Die Überraschung war groß, als wir erfuhren, daß uns statt Frau Ado
Goldkante (Pilz) ein echter Bonner Rennfahrer im Mathe-GK unterrichten
sollte. Erste Verwirrungen traten bereits bei dem Namen auf: Handelte es
sich hier um Thomas Nonne oder um Frau Thomas-Nonne? Das es sich um
Letzteres handelte, bekamen wir dann aber trotz der äußerlichen Erscheinung
(ein riesiger weißer Fahrradhelm, pinke Leggins und weiße Knieschoner)
früher oder später doch noch mit. Was hingegen schneller klar wurde, war,
daß es sich ohne Zweifel um eine echte Grundkurslehrerin handelte: "Mensch
Kinder, paßt doch mal mit auf. Ihr wißt doch, daß ich mich ständig
verrechne". Vom Unterricht hatte sie genauso wenig Ahnung wie wir, was die
wöchentlichen Besuche im Mathe-LK bestätigen. Eine Meinungsverschiedenheit
die besonders im Jahrgang 12 auftrat, war das Thema der 5-Minutenpause.
Hartnäckig bestanden wir jede Woche in der Doppelstunde auf unser Recht auf
frische Luft, was ebenso hartnäckig von Frau Thomas-Nonne abgelehnt wurde.
Wenigstens erreichten wir durch die Diskussion eine kurze Unterbrechung des
Unterrichtes, indem wir allerdings oft recht "interessante" Sachen erfuhren.
So versuchte uns Frau Thomas-Nonne beispielsweise, das sehr mathematische
Problem der Qualität zwischen holländischen und deutschen Blumenzwiebeln zu
erläutern oder wir dienten ihr als Versuchsschüler, führten spannende
Experimente durch, wie z.B. 100 mal einen Würfel würfeln, um dann die
unglaubliche zu erfahren, daß die Wahrscheinlichkeit des Auftretens für jede
Zahl gleich groß ist. WAHNSINN!
Auch mit dem Taschenrechner machten wir eine erstaunliche Entdeckung; egal
zu welchem Thema wir etwas ausrechnen mußten, stets stand uns Frau
Thomas-Nonne mit dem klugen Rat bei "Probiert mal ein bißchen rum,
irgendwann kommt schon irgend etwas raus"! ACH NEE!
Obwohl viele von uns in einigen Themen beinahe hoffnungslose Fälle zu sein
schienen, war Frau Thomas-Nonne nie verlegen darum, ihre freien Nachmittage
für uns zwecks Nachhilfe zu opfern, die uns auch wirklich etwas brachten.
Dafür rollte sie extra mit ihrem umgebauten VW-Bus aus Bierstadt heran, der
mit netten weißen Gardinen dekoriert war, und versuchte uns, die Welt der
Mathematik näherzubringen. Doch dazu trugen im Gegenzug auch die Schüler
etwas bei: Statt nur uns ein mathematisches Wissen zu vermitteln,
profitierte hauptsächlich Frau Thomas-Nonne von ihrem eigenen Lehrplan:
jetzt beginnt sich sogar bei mir etwas Dunkel in der
Wahrscheinlichkeitsrechnung zu lichten". Die meisten blieben jedoch im
Dunkeln sitzen, was zur Folge hatte, daß von 30 Schülern schließlich nur
noch 13 übrigblieben. Diese schlugen sich jedoch dann bis zum Abitur durch.
Doch was für einen Sinn hätte der negative Bereich ohne den Positiven. Wie
auch der Grenzwert gegen 0, erreichte auch die GK Beziehung niemals den
0-Punkt und unsere positiven Erinnerungen reichen weit ins Unendliche.
PS: Hat Ihnen das Abitur nun eigentlich gezeigt, was eine Standardabweichung
ist?
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